Zwei Salzburger Alpinisten überlebten am Sonntag den 22. Mai einen Lawinenabgang in der rechten Nordwandrinne

Die zwei Salzburger Alpinisten wurden bei ihrem Aufstieg in die rechte Sonnblickrinne, am Sonntag um 7:40 Uhr, von einer Lawine erfasst. Diese dürfte sich durch einen Wechtenbruch gelöst haben und hat die beiden Männer etwa 200-300 Höhenmeter mitgerissen.
Ein Bergsteiger erlitt dabei eine schwere Oberschenkelverletzung und lag bei Stillstand der Lawine an der Oberfläche der Lawine. Sein 45-jähriger Bergkamerad wurde durch die Lawine bis zum Kopf verschüttet und war aufrecht in den Schneemassen zirka 100 Meter unterhalb seines Freundes fixiert.
Trotz schwerer Oberschenkelverletzung konnte der nicht verschüttete Bergsteiger mit seinem Mobiltelefon einen Notruf absetzen. Aufgrund seiner Verletzungen konnte der weiter unten zu liegen gekommene Alpinist seinem Begleiter nicht zu Hilfe kommen.
Binnen kürzester Zeit standen 17 Bergrettungsleute samt Bergrettungshundeführer aus Rauris im Einsatz, fünf weitere aus Kaprun wurden aufgrund der Lawinengefahr für die Einsatzkräfte nachalarmiert. „Das Schwierige war, dass der Rettungshubschrauber wegen des herrschenden Föhnwindes nicht ins Einsatzgebiet fliegen konnte“, so Herbert Rohrmoser, Einsatzleiter Tal der Bergrettung Rauris.
Von Kolm-Saigurn stieg die erste Suchmannschaft binnen zwei Stunden schnell zum Pilatus-Kees zur Nordwand auf und gelangten von dort innerhalb einer Dreiviertelstunde zum ersten Verletzten. „Es sind dabei immer wieder kleinere Lawinen abgegangen, sodass es für unsere Leute sehr gefährlich war“, sagte Rohrmoser. Aufgrund dieser Tatsache alarmierte der Rauriser Einsatzleiter auch die Kapruner Bergretter zur Unterstützung nach.
Zur selben Zeit waren Bergretter aus Werfen zufällig in einer Parallelrinne unterwegs. Als sie das Unglück bemerkten, querten sie das schwierige Gelände und gelangten so als erste zum Verschütteten, den sie sofort ausgruben und erstversorgen.
Wenig später gelang es dem Piloten des alarmierten Polizeihubschraubers in der Nähe des Einsatzortes am Gletscherboden zu landen. Er brachte Einsatzkräfte vor Ort und konnte einen der Verletzten bis zum Naturfreundehaus in Kolm Saigurn fliegen.
Die Rauriser Bergretter seilten die Verletzten unter schwierigsten Bedingungen (Nachlawinen mit schweren Brocken) etwa 300 Meter ab und mussten sogar einen Verletzten aufgrund der Nachlawinengefahr einmal gut 100 Meter umlagern.
Einer der Verletzten wurde von der Rettung ins Krankenhaus gebracht und der zweite, schwere Verletzte mittels Alpin Heli 6 von Kolm Saigurn aus ins Krankenhaus geflogen.

Foto: Bergrettung Rauris
Bericht: Maria Riedler

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